Die Marktgemeinde Waizenkirchen hatte im Laufe ihrer Geschichte durch verheerende Brände und Kriege viel zu leiden.
So wurden zum Beispiel bei der Brandkatastrophe von 1592, innerhalb weniger Stunden, insgesamt 70 Häuser zerstört und die Einwohner ihres gesamten Hab und Gutes beraubt.
Vom Marktvertreter Johann Max Kaiser wurde beim Glockengießer Johann Philipp in Passau eine Feuerspritze die man „Löschmaschine“ nannte bestellt. Da diese aber nicht entsprach, wurde sie gegen Entschädigung vom Hersteller wieder zurückgenommen. Dafür wurde eine neue bei Dominik Staffelmeier in Steyr zum Preis von 470 Gulden, wozu die Herrschaft Weidenholz 100 Gulden beisteuerte, angeschafft. Damit wurde zu diesem Zeitpunkt schon viel für die Brandbekämpfung getan, wie aus den Marktstatuten von 1593 hervorgeht. Eine Feuerpolizeiordnung legte bestimmte Grundsätze und Maßnahmen fest. Zum Beispiel gab es schwere Strafen für die Verweigerung oder Ablehnung von Hilfeleistungen bei der Brandbekämpfung.
1704 fielen bei einem Brand die Pfarrkirche, der Pfarrhof, die Schule und 49 Bürgerhäuser den Flammen zum Opfer.
Nach weiteren 34 Jahren, im Jahre 1738 gingen durch einen Blitzschlag neuerlich 21 Markthäuser, die Kirche und der Pfarrhof in Flammen auf. Bei diesem Brand gingen alle Kirchenbücher und Schriften verloren. Im Kirchturm schmolzen die Glocken und das Kirchengewölbe stürzte ein.
1746 wurden durch eine Feuersbrunst wiederum 6 Bürgerhäuser in Schutt und Asche gelegt.
Auch die Bauernkriege im 16. und 17.Jahrhundert sowie die Franzosenkriege im 19. Jahrhundert brachten der ohnehin leidgeplagten Bevölkerung Not und großes Elend. Durch fremde Soldaten wurde geplündert und geraubt. Achtmal brach fahrlässig Feuer aus, das jedoch zum Glück immer rechtzeitig bekämpft werden konnte.
1833 baute die Kommune eine Feuerspritzenhütte auf dem Holzplatz des Marktes bei dem es sich gleichzeitig um den Standort des alten Feuerwehrhauses handelt. Die Kosten dafür beliefen sich auf 204 Gulden und 32 Kreuzer.
1851 wurde von der Marktgemeinde eine weitere Feuerspritze um 600 Gulden beim Glockengießer Holleder in Linz angekauft. Vom Landesausschuss gab es eine Spende von 200 Gulden zur Anschaffung von 200 Meter Schläuchen.
In den letzten zehn Jahren vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Waizenkirchen wurden noch zahlreiche Wohnhäuser mit ihren Nebengebäuden sowie das „Hanslbauerngut“ und das „Hanspauligut“ in Punzing eingeäschert.
Aufgrund der vielen Brandkatastrophen wurde in der Bevölkerung der Wunsch nach einer vereinsmäßigen freiwilligen Feuerwehr immer größer. Der Oö. Landesausschuss forderte daher die Gründung einer gut geschulten freiwilligen Feuerwehr.
Bereits im Februar 1875 beschloss der vorher aus 9 Personen gegründete Verwaltungsrat die „Dienstordnung für die Feuerwehr Waizenkirchen.“
Am Tag der Genehmigung der Vereinsstatuten durch die k.k. Statthalterei Linz wurde die „Freiwilligen Feuerwehr Waizenkirchen“ gegründet. 80 Personen, teils als aktive Wehrmänner, teils als unterstützende Mitglieder traten der Wehr bei. Damit nahm Waizenkirchen als drittälteste Feuerwehr des Bezirkes und zugleich als 44. Feuerwehr in Oberösterreich ihre Tätigkeit auf.
29. Juli: ½ 4 Uhr nachmittags brannte durch Blitzschlag das Keplingergut in Hub bei Lindbruck vollständig nieder. Die freiwillige Feuerwehr erhielt bei diesem Brande die Feuertaufe.
22. August: Nachmittags ½ 3 Uhr wurde das Schloß Weidenholz ein Raub der Flammen. Es geriet der Düngerhaufen in Brand; die Flammen ergriffen ein niederes Dach, in kurzer Zeit waren die drei Seitenflügel des Schlosses, die mit Schindel gedeckt waren, in Brand. Bald darauf brannte auch das mit Ziegeln gedeckte dreistöckige Hauptgebäude. Bei den Rettungsarbeiten fand der Bürgersohn Franz Pucher in den Wellen des Schloßteiches seinen Tod und Paul Haagn, Gerichtsdiener, welcher noch einige Tage lebte. Franz Pucher war Mitglied der freiw. Feuerwehr.
Das Mairgut in Parzham brannte durch Blitzschlag ab. Bei diesem Brandunglück kamen drei Menschen und der gesamte Viehbestand um. Außerdem wurden bei diesem Einsatz mehrere Wehrmänner verletzt. Noch im selben Jahr brach im Mairgut zu Winkl Feuer aus und es entstand enormer Brandschaden.
Eine eigene Rettungsabteilung wurde im Rahmen der Feuerwehr ins Leben gerufen, im selben Jahr noch wurde ein Rettungswagen angekauft. Im Jahr 1938 wurde die Rettungsabteilung an das Rote Kreuz übergeben.
Viele Wehrmänner wurden zum Kriegsdienst einberufen, manche von ihnen kehrten nicht mehr zu ihren Angehörigen zurück. Mitte der 20er Jahre regte der damalige Wehrführer Matthäus Mayrhuber die Gründung der Feuerwehren Stillfüssing (1924), Ritzing (1925) und Unterheuberg (1929) an.
Im diesem Jahr wurde von der Feuerwehr der Pkw, Steyr VII, Baujahr 1924, angekauft und in Eigenregie unter Kommandant Ditzlmüller zu einem Einsatzfahrzeug umgebaut.
Die politische Wende 1938 war für die Umorganisierung der vereinsmäßigen Wehren ausschlaggebend. Ab 1939 gab es nur mehr die „Ortsfeuerwehr“, Ritzing, Stillfüssing und Unterheuberg wurden als Löschzüge der Ortsfeuerwehr unterstellt. Erst das Jahr 1946 brachte ihnen die Selbständigkeit wieder zurück.
100-jähriges Bestandsfest der Freiwilligen Feuerwehr Waizenkirchen. Um die modernen Geräte und Ausrüstungsgegenstände entsprechend unterbringen zu können war es erforderlich das Zeughaus neu zu adaptieren. Neben den Garagen wurden auch ein kleines Büro und ein Mannschaftsraum errichtet. Während der dreitägigen Feierlichkeiten mit Segnung des Feuerwehrhauses wurde auch ein Bezirksleistungsbewerb ausgetragen und eine Großübung am Marktplatz abgehalten.
Am 1. Februar 1982 gab es nach einer Frostwelle und anschließenden starken Regenfällen einen enormen Eisstau auf der Aschach. Durch den raschen Einsatz der Feuerwehr war es möglich die große Gefahr einer weitläufigen Überschwemmung abzuwenden.
Im Juli dieses Jahres wurde das sechstägige Feuerwehrjugendlager in Waizenkirchen abgehalten. Rund 1000 Jungfeuerwehrmänner aus sechs Bezirken Oberösterreichs zeigten bei zahlreichen Leistungsprüfungen ihr großes Können.
Im Juni 1983 wurde das neu angekaufte Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung Mercedes 508D erstmals zugelassen und nach intensiver Einschulung der Kameraden seiner Bestimmung übergeben.
Am 5. Jänner 1989 übernahm die Feuerwehr das neue Tanklöschfahrzeug TLFA-2000 der Marke Steyr von der Fa. Rosenbauer. Das alte Tanklöschfahrzeug TLF 1000 ein Opel Blitz aus dem Jahre 1968 wurde noch bis Ende 1993 als zusätzliches Einsatzfahrzeug verwendet.
Am 20. und 21. März sowie am 12. und 13. August 2002 kam es durch starke Regenfälle im gesamten Gemeindegebiet zu schweren Überschwemmungen bei denen der Einsatz aller vier Feuerwehren erforderlich war. Weiters wurde die Feuerwehr Waizenkirchen am 09. und 10. August nach Alarmierung des F- und B-Zuges durch die Bezirkswarnstelle Grieskirchen zu einem Assistenzeinsatz nach Schwertberg beordert. Anzuführen ist, dass es auch im Juli 1997, ebenfalls durch starke Regenfälle verursacht in der Gemeinde und im ganzen Bezirk Grieskirchen die größte Hochwasserkatastrophe seit 43 Jahren gab.
Im angeführten Zeitraum gab es im Gemeindegebiet wenige Brände, die technischen Einsätze stiegen jedoch um ein Vielfaches. So ereignete sich am 15. Oktober 2004 auf der B 129 in der Ortschaft Watzenbach um 06:40 Uhr der bisher schwerste Verkehrsunfall in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Waizenkirchen. Ein Sattelaufleger löste sich vom Zugfahrzeug und stieß gegen einen entgegenkommenden mit drei Personen besetzten Kleinlastwagen. Ein Pkw-Lenker konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten und stieß ebenfalls gegen den Sattelaufleger. Bei diesem schrecklichen Unfall verstarben zwei Personen und zwei weitere wurden schwer verletzt. Der Einsatz war für alle beteiligten Helfer eine große psychische Belastung.